Organe und Krankheiten
Was haben eigentlich Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen und Asthma gemeinsam?
Bei allen Erkrankungen greift das Immunsystem den eigenen Körper an und erhöht die Entzündungsreaktion. Bisher sind sie alle noch nicht gänzlich heilbar, lediglich kann durch eine gezielte Verabreichung von spezifischen Medikamenten die Krankheitsaktivität reduziert und teilweise zum Erliegen gebracht werden. Letztlich führen entzündliche Erkrankungen zu einer lebenslangen Belastung. Aufgrund von Krankheitstagen bis hin zur Erwerbsunfähigkeit belasten sie folglich enorm die Gesundheitssysteme in den Industriestaaten.
Entzündliche Gelenkerkrankungen
Entzündliche Gelenkerkrankungen wie die Rheumatoide Arthritis oder Gicht gehen mit typischen Zeichen einer Entzündung (Schwellung, Rötung, Überwärmung, Schmerz und Funktionseinschränkung) der betroffenen Gelenke einher. Die Ursachen sind Reize, welche entzündliche Reaktionen im Gelenk auslösen. Dies können z.B. Harnsäurekristalle bei der Gicht oder Auto-Antikörper (Abwehrstoffe gegen körpereigene Zellen) sein, die im Rahmen einer Autoimmunerkrankung wie bei der Rheumatoiden Arthritis auftreten. Therapeutisch werden sehr erfolgreich entzündungshemmende Medikamente (z.B. Cortison) eingesetzt. Zusätzlich können heutzutage die spezifischen Ursachen der Erkrankungen bekämpft werden. So werden harnsäuresenkende Medikamente bei der Gicht eingesetzt, während bei Autoimmunerkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis immun-modulatorische „Basistherapeutika“ zum Einsatz kommen.
Entzündliche Darmerkrankungen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind gekennzeichnet durch Bauchschmerzen, die in kontinuierlichen teils länger anhaltenden Schüben auftreten, sowie durch Gewichtsverlust und Schwäche. Die Ursachen sind weitestgehend bisher ungeklärt. Auf jeden Fall spielt eine erbliche Veranlagung bei beiden Erkrankungen eine Rolle, wobei Umweltfaktoren, wie Rauchen, auch Auslöser sein können. Bisher sind beide Erkrankungen noch nicht heilbar. Alle therapeutische Maßnahmen dienen zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, deren Beschwerden zu mildern, bestmöglich zu beseitigen und Komplikationen zu vermeiden. So werden immunsuppressive Medikamente in Kombination mit einem Probiotikum verabreicht, die gemeinsam die Entzündung hemmen.
Entzündliche Atemwegerkrankung
Asthma bronchiale ist die bekannteste und weiterverbreitete chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch eine anhaltende Entzündung der Bronchialschleimhäute charakterisiert ist. Die Folge ist Schwellung der Schleimhaut und übermäßige Sekretproduktion, die zur Verengung der Bronchien führt. Beim akuten Asthmaanfall kommt es zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur. Diese Vorgänge verschlechtern die Ausatmung und die Sauerstoffversorgung des Körpers. Die Auslöser der Erkrankung sind bisher noch nicht gänzlich bekannt. Eine genetische Veranlagung ist gemeinsam mit verschiedenen Umweltfaktoren für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich. Wobei es auch Formen gibt, die durch allergische Beschwerden der Atemwege, wie Heuschnupfen, ausgelöst werden. Behandelt wird die Erkrankung in erster Linie mittels bronchienerweiterende Medikamente in Kombination mit entzündungshemmenden Therapeutika, wie Kortison.